Category: Allgemein

Dienstfahrrad aus dem Fuhrpark

Tag der offenen Tür 175 Jahre EVO

Geschichte vom Kraftwerk Stadtwerke Offenbach

Ansicht Stadtwerke Offenbach

 

Im Jahr 1900 wurden die Siemens-Schuckert Werke beauftragt eine elektrische Gleichstromzentrale zur Versorgung des offenbacher Hafens und des gaplanten Gaswerkes zu errichten.
1901 wurden 2 Zweiflammrohrkessel der Bauart Morison von der Firma G.Rochow zur Dampferzeugung geliefert.
1. Dezember 1902 Inbetriebnahme der Gleichstromzentrale, die 600Volt lieferte
29. Juni 1905 war derBeschluss der Stadtverordnetenversammlung gefasst worden, dass durch die Hinzuziehung eines Sachverständigen (Dr.Lehmann-Richter, FFM) die bisherige Maschinenstation in eine elektrische Zentrale zur Versorgung des Stadtgebiets mit Strom, umzubauen.
Nach dem Umbau hatte das Werk eine Gesammtleistung vom 1110 KW.
September 1910 nach der Inbertiebnahme des neuen Drehstromkraftwerkes wurde das Gleichstromkraftwerk stillgelegt und diente als Reserve für die neue Anlage.
1.April 1912 entgültige Stillegung des Gleichstromkraftwerkes und Demontage.
Das Maschinenhaus des alten Gleichstromkraftwerkes ist heute die Kantine der EVO AG.

Geschichte der Stromverzeugung der Stadtwerke Offenbach

Im Jahr 1900 wurden die Siemens-Schuckert Werke beauftragt eine elektrische Gleichstromzentrale zur Versorgung des offenbacher Hafens und des gaplanten Gaswerkes zu errichten.
1901 wurden 2 Zweiflammrohrkessel der Bauart Morison von der Firma G.Rochow zur Dampferzeugung geliefert.
1. Dezember 1902 Inbetriebnahme der Gleichstromzentrale, die 600Volt lieferte
29. Juni 1905 war derBeschluss der Stadtverordnetenversammlung gefasst worden, dass durch die Hinzuziehung eines Sachverständigen (Dr.Lehmann-Richter, FFM) die bisherige Maschinenstation in eine elektrische Zentrale zur Versorgung des Stadtgebiets mit Strom, umzubauen.
Nach dem Umbau hatte das Werk eine Gesammtleistung vom 1110 KW.
September 1910 nach der Inbertiebnahme des neuen Drehstromkraftwerkes wurde das Gleichstromkraftwerk stillgelegt und diente als Reserve für die neue Anlage.
1.April 1912 entgültige Stillegung des Gleichstromkraftwerkes und Demontage.
Das Maschinenhaus des alten Gleichstromkraftwerkes ist heute die Kantine der EVO AG.

 

Die Stromversorung der Gemeinden im Kreis Offenbach früher.

 

Neu Isenburg Strom 1800

 

 

1913: Aufnahme der Stromlieferung nach Neu-Isenbuurg

(davor Eigenversorgung) Städtische Elektrizitäts-, Gas- und Wasserwerke Neu-Isenburg

In der Region war Offenbach damit aber nicht die erste Kommune mit eigenem E-Werk, denn bereits 1898 ging in Neu-Isenburg das städtische Elektrizitätswerk in Betrieb. Das wurde erst 1915 stillgelegt, seitdem lieferte Offenbach auch den Neu-Isenburgern Strom.
  • Höchstentnahme vorerst 300 kW
  • Drehstrom 10 kV (10.000 V), 50 Hz
  • Übergabe erfolgt auf dem Gelände des E-Werkes der Stadt Neu Isenburg. Transformatoren- und Umformerstation muss noch errichtet werden.

 

 

 

1927 Erste Stromlieferung  nach Lämmerspiel

1925 lebten in Lämmerspiel 1023 Menschen, 1933 waren es 1074 und 1939 hatte Lämmerspiel 1141 Einwohner. Der Erste Weltkrieg verhinderte jedoch den flächendeckenden Anschluss aller Kommunen an das Netz, als letzte Kommune wurde 1927 das damals noch eigenständige Lämmerspiel mit Strom versorgt.

 

Wanderausstellung „100 Jahre Strom“ zu Gast im Offenbacher Rathaus und der Region in 2019

Dr. Jürgen Eichenauer (Leiter Haus der Stadtgeschichte), Wolfgang Scheer (Verein Technikfreunde), Günther Weiß (Vorstand der EVO), Dr. Felix Schwenke (Oberbürgermeister Stadt Offenbach) und Dr. Christoph Meier (Vorstandsvorsitzender EVO) (v.l.n.r.).

Die Ausstellung zeigte wie von Offenbach aus die Elektrifizierung des Lebens im Landkreis begann. Eine entscheidende Rolle nahm dabei das ehemalige Offenbacher E-Werk am Nordring ein, wo auch heute noch die Energieversorgung Offenbach AG (EVO) ihren Sitz hat. Anschließend gingen die Tafeln und Exponate auf Rundreise durch die Region.

Es ist die Zeit von Bismarck und Bebel, als das Licht noch von rußenden Petroleumlampen gespendet wird und nur vereinzelte Gaslaternen die wichtigsten Straßen und Plätze beleuchten. In dieser beschaulichen Ordnung bricht sich mit atemberaubender Geschwindigkeit die Moderne Bahn. Weltweit sind Tüftler und Erfinder am Werk und entwickeln bahnbrechende Neuerungen – die Elektrizität an vorderster Stelle. Sie taucht die Welt binnen weniger Jahre in ein neues, permanentes Licht und wird gleichzeitig auch als verlässliche Kraftquelle für Motoren genutzt, die Industrie und Gewerbe einen nie geahnten Schub verleihen.

Die Offenbacher sehen das erste elektrische Licht während der Landesgewerbeausstellung im Dreieichpark im Jahr 1870. Doch es bleibt eine kurze Episode. So richtig beginnt das elektrische Zeitalter in der Stadt 1884 mit der elektrischen Eisenbahn von Frankfurt nach Offenbach – bis heute von den Offenbachern liebevoll-spöttisch „Knochemiehl“ genannt. Sie ist die erste, dauerhafte  deutsche Straßenbahnverbindung mit Oberleitungssystem. Ihren Strom bezieht sie von einer Maschinenstation in Oberrad.

Den ersten „Offenbacher Strom“ produziert die Augsburger Firma Riedinger (Mitbegründer von MAN) von 1890 mit Druckluftmotoren und versorgt damit die ersten Offenbacher Firmen sowie die erste elektrische Straßenbeleuchtung am Stadthaus in der Frankfurter Straße. Doch der Druckluft ist keine Zukunft beschieden. Schon nach kurzer Zeit geht das Unternehmen insolvent.

1899 beschließen die Stadtverordneten mit knapper Mehrheit den Bau eines eigenen Elektrizitätswerks  – genau dort, wo auch heute noch die EVO ihren Sitz hat. Doch erst mit der Eröffnung des Offenbacher Hafens im Jahr 1902 wird aus der „Stromerzeugung made in Offenbach“ auch ein lohnendes Geschäft: Bis dahin war der Main nur bis Frankfurt schiffbar, was den Transport von Kohle nach Offenbach und damit auch den Strom teuer macht. Im gleichen Jahr fasst die Stadtverordnetenversammlung den Beschluss, ein  neues Kraftwerk mit mehr Leistung auf einem Grundstück neben dem Gaswerk am Nordring zu bauen.

Zunächst ist der Strom – die beiden Dampfkessel leisten bescheidene 170 Kilowattstunden Gleichstrom – nur für den Hafen und das benachbarte Gaswerk gedacht. Zwei Jahre später kommt die Schraubenfabrik Gebrüder Heyne hinzu; von 1905 an wird Strom auch ins städtische Netz eingespeist. Bereits 1911 geht nach den Plänen des Darmstädter Professors Erasmus Kittler an der Andréstraße ein neues Kraftwerk mit zunächst 2000 Kilowattstunden ans Netz. Es versorgt die Offenbacher Außenbezirke und das zuvor eingemeindete Bürgel mit Drehstrom. Die Innenstadt bezieht zunächst weiterhin Gleichstrom.

Zugleich wachsen die Ambitionen, das E-Werk zur Überlandzentrale auszubauen und neben der Stadt Offenbach auch die Kreiskommunen mit elektrischem Strom zu versorgen. Bis zum Beginn des Ersten Weltkriegs im Jahr 1914 schließt das städtische Elektrizitätswerk mit 15 Kreiskommunen entsprechende Konzessionsverträge ab. Den Anfang macht die Stadt Neu-Isenburg und legt bereits 1913 ihr eigenes, kleines Kraftwerk still und bezieht als erste Kommune im Kreis fortan ihren Strom aus Offenbach.

In zwei großen Bauprojekten (1913 bis 1920 sowie ab 1922) wird die Anbindung sämtlicher Kreiskommunen an das Elektrizitätswerk akribisch geplant. Doch der Erste Weltkrieg (1914-1918) macht den Plänen einen Strich durch die Rechnung. Mit der Generalmobilmachung im August 1914 wird im Kaiserreich alles der Kriegswirtschaft untergeordnet. In Offenbach sind Kupfer und Eisen für Leitungen und Masten teilweise schon gekauft und gelagert – und müssen doch an die Rüstungswirtschaft abgeben werden.

Doch der Ausbau des überörtlichen Leitungsnetzes kommt während der Kriegsjahre nicht völlig zum Erliegen. Gerade die Industrie sucht verstärkt Anschluss an das Elektrizitätswerk, um weiter produzieren zu können. Denn aufgrund der Zwangsbewirtschaftung wichtiger Rohstoffe, wie der Kohle, können die firmeneigenen Dampfmaschinen kaum noch betrieben werden. Bereits 1917 wird deshalb das Elektrizitätswerk Offenbach über eine provisorische Leitung an das Braunkohlekraftwerk der Gewerkschaft Gustav in Dettingen (heutiger Ortsteil von Karlstein) angeschlossen, um die steigende Stromnachfrage zu befriedigen.

Richtig los ging es erst nach dem Ende des Ersten Weltkriegs. Eine feste Verbindung über den Main zwischen Klein- und Groß-Auheim mit dem Kraftwerk Dettingen markiert den Beginn des Verbundbetriebs. Heusenstamm und Rembrücken erhalten im Jahr 1919 erstmals elektrisches Licht aus Offenbach. In den Jahren danach wird das Stromnetz zudem mit dem Netz der Preußischen Kraftwerk Oberweser AG, der späteren PreußenElektra AG, verbunden. Der Leitungsbau im Kreis erfolgt über ein Ringleitungsnetz von Offenbach über Bieber, Heusenstamm, Dietzenbach, Langen, Sprendlingen und Neu-Isenburg zurück nach Offenbach. In Heusenstamm zweigt eine Hochspannungsleitung ab nach Rembrücken, Jügesheim  und Dudenhofen. Eine dritte Leitung verbindet Offenbach mit Mühlheim, Dietesheim, Steinheim und Seligenstadt. Bis 1925 sind nahezu alle Kreiskommunen an das Überlandwerk Offenbach angeschlossen. Doch es dauert noch bis zum Jahr 1927, bis mit Lämmerspiel auch die letzte Kommune im Kreis ihren Strom aus Offenbach bezieht.

Beitrag von Martin Ochs EVO

Fuhrpark der Stadtwerke Offenbach hatte nicht nur Kraftfahrzeuge.

Dienstfahrrad der Stadtwerke Offenbach

Mit diesen Fahrrädern wurden unter anderem kleinere Aufgaben erledigt, für die nicht unbedingt ein KFZ benötigt wurde. Damals war das Thema Umweltverschmutzung noch nicht so brisant wie heute. Die heutige EVO besitzt zwar auch Fahrräder sogar mit Elektroantrieb. Diese werden allerdings nur für Präsentationen bei Ausstellungen genutzt. Vielleicht wird so ein Fahrrad in der heutigen Zeit wieder ein Thema werden, die Umwelt würde jedenfalls davon profitieren.

Endstörungsfahrzeug und Wartungsfahrzeug für die Freileitung auf Wohnhäusern.


Die VW Busse der damaligen Stadtwerke Offenbach die heute zu sehr gefragten Oldtimern zählen, wurden für alle anfallenden Arbeiten benötigt. Das Fahrzeut wurde im Freileitungsbau eingesetzt.

50 Pfennig für die Gasuhr -Artikel Frankfurter Rundschau

23.12.2016   Bernhard Pietsch vom Verein Technikfreunde Rohrmühle zeigt einen alten Messkoffer. Foto: Monika Müller

Technikfreunde haben in Offenbach eine neue Adresse. Die Energieversorgung Offenbach (EVO) hat ihre Sammlung an Eichgeräten, Wasseruhren, Gleichstromzählern, Thermostaten und anderem historischen Material von ihrem früheren Museum im Umspannwerk Rohrmühle auf das EVO-Gelände in der in der Andréstraße geholt.

In einem Saal unter der Alten Schlosserei haben die Technikfreunde Rohrmühle, die die Schätze seit 2002 verwalten, daraus eine Dauerausstellung mit etwa 500 Exponaten gemacht. Dort können Interessierte bewundern, wie die EVO-Mitarbeiter in den vergangenen hundert Jahren dafür sorgten, dass in den Haushalten die Lichter brennen, Heizungen warm sind und Gas und Wasser zur Verfügung stehen.

Noch in den 60er Jahren lief so mancher Gasherd nur, wenn 50 Pfennige in eine Gasuhr geworfen wurden. Das dazu gehörige Exemplar aus dem Jahr 1963 lässt sich in der Ausstellung ebenso bewundern wie ein Gleichstromzähler von 1903, der mit Quecksilbervorratsbehälter funktioniert und mit dem der Stromverbrauch von Schaltanlagen in Unternehmen gemessen wurde.

In den fünfziger Jahren sind die Prüfer der Stadtwerke noch per Fahrrad von Elektrizitätswerk zu Elektrizitätswerk geradelt. Deshalb musste der Eichkoffer der Firma Voigt und Haeffner aus dem Jahr 1950 so konstruiert sein, dass er auf einen Gepäckträger passte.

Wie das Teil funktioniert und sicherstellte, dass im Störungsfall der Strom abgeschaltet wurde, weiß Wolfgang Scheer zu berichten. Der Rentner war viele Jahre Schichtmeister in der EVO-Netzzentrale und kennt die Gerätschaften aus dem Effeff.

Umspannwerk Rohrmühle Offenbach

Warum heißt die Rohrmühle „Rohrmühle“?

Das Gelände an der Mühlheimerstrasse in Offenbach in Höhe der alten Schramm Lackfabrik war bis 1800 ein Bachlauf mit schilfgesäumten (Rohr) Ufern. Nach der Trockenlegung des Geländes wurde dort um 1830 eine Öhlmühle in Richtung Main gebaut. Das Umspannwerk „Rohrmühle“ wurde im Jahr 1923 an der Mühlheimerstrasse erbaut und erhielt den Namen „Umspannwerk Rohrmühle“. Es diente seit dem als Umspannanlage für Freileitungen und Kabel in Offenbach. Die Ortschaften Bürgel und Rumpenheim sowie später auch das östliche Offenbacher Kreisgebiet wurde von dort aus mit Strom versorgt. Das Flusskraftwerk „Mainkur“ war mit der Rohrmühle elektrisch verbunden. Seit dem Jahr 2002 beherbergte die Rormühle zudem eine große Sammlung technischer Exponate der „Technik-Freunde Rohrmühle“. Aus Platzgründen im neuen Domizil Andrestr.,  musste man sich leider von einigen Exponaten trennen.

Das 1923 erbaute Umspannwerk Rohrmühle, das Bürgel und Rumpenheim und später das östliche Kreisgebiet mit Strom versorgte, wurde in 2016 abgerissen, weil es baufällig war.

 

Geschichte der Stromversorgung in Offenbach

Im Jahr 1900 wurden die Siemens-Schuckert Werke beauftragt eine elektrische Gleichstromzentrale zur Versorgung des offenbacher Hafens und des gaplanten Gaswerkes zu errichten.
1901 wurden 2 Zweiflammrohrkessel der Bauart Morison von der Firma G.Rochow zur Dampferzeugung geliefert.
1. Dezember 1902 Inbetriebnahme der Gleichstromzentrale, die 600Volt lieferte
29. Juni 1905 war derBeschluss der Stadtverordnetenversammlung gefasst worden, dass durch die Hinzuziehung eines Sachverständigen (Dr.Lehmann-Richter, FFM) die bisherige Maschinenstation in eine elektrische Zentrale zur Versorgung des Stadtgebiets mit Strom, umzubauen.
Nach dem Umbau hatte das Werk eine Gesammtleistung vom 1110 KW.
September 1910 nach der Inbertiebnahme des neuen Drehstromkraftwerkes wurde das Gleichstromkraftwerk stillgelegt und diente als Reserve für die neue Anlage.
1.April 1912 entgültige Stillegung des Gleichstromkraftwerkes und Demontage.
Das Maschinenhaus des alten Gleichstromkraftwerkes ist heute die Kantine der EVO AG.

Ein Klick und das Licht ist an, die Kaffeemaschine kocht das Wasser auf oder der Staubsauger geht dem Schmutz an den Kragen. Dass Strom aus der Steckdose kommt und zahlreiche Haushaltshelfer antreibt, ist hierzulande heute selbstverständlich. So sehr, dass darüber leicht vergessen wird, dass die „stromlose Zeit“ noch gar nicht so lange her ist.

Seit knapp 100 Jahren werden Stadt und Kreis mit elektrischem Strom versorgt, heute liefert die Energieversorgung Offenbach (EVO) den Strom für die Region. Unter dem Titel „Stadt und Kreis Offenbach unter Strom“ hat die EVO eine kleine Ausstellung konzipiert, die im Offenbacher Rathaus zu sehen ist. Anschließend wird sie in verschiedenen Kommunen des Kreises zu sehen sein.

Der Anlass ist aktuell, denn wie zu Beginn des 20. Jahrhunderts steht die Region wieder vor einem Umbruch in der Energieversorgung. Eroberte damals der elektrische Strom die Haushalte, steht nun die Umstellung auf nachhaltige Energieerzeugung an. Und angesichts der aktuellen Debatten um Stromtrassenführung, Versorgungssicherheit und Energiemix ist die Besinnung auf die Anfänge der Elektrifizierung nur folgerichtig – auch wenn die Schau durchaus umfangreicher hätte ausfallen dürfen.

Wie sehr die Nutzbarkeit von Strom den Alltag veränderte, lässt sich aber auch an den wenigen Exponaten gut erkennen, etwa an der Kochplatte von 1930, die stellvertretend für den Siegeszug des elektrischen Herdes in den Haushalten steht: Welche Hausfrau oder welcher Hausmann möchte heute noch Briketts aus dem Kohlenkeller in ein viertes Obergeschoss schleppen, um dort im Herd ein Feuer entfachen zu können? Teils bis in die 1970er Jahre war aber das in mancher Offenbacher Altbauwohnung noch Realität.

Dabei war Offenbach sogar recht früh dabei, mit Elektrizität zu experimentieren: Zur Landesgewerbeschau 1870 wurde erstmals elektrisches Licht in der Stadt vorgestellt, 1884 verkehrte deutschlandweit die erste elektrische Straßenbahn mit Oberleitungssystem zwischen Frankfurt und Offenbach – der Strom dafür aber kam aus Oberrad. 1890 experimentierte das Unternehmen Riedinger mit Strom aus Druckluft – und ging pleite.

So verwundert es nicht, dass sich die Stadtverordneten 1899 schwer taten, den Bau eines eigenen Elektrizitätswerks zu beschließen. „Mit knapper Mehrheit“, wie in der Ausstellung zu lesen ist. Gewinn warf das Elektrizitätswerk, das auf dem Gelände der heutigen EVO im Nordring stand, erst ab 1902 ab, als durch den Bau des Hafens die benötigte Kohle günstiger herangeschafft werden konnte.

„Die Zeit der Kohle in Deutschland ist endlich“, sagt Christoph Meier, Vorstandsvorsitzender der EVO. Über 100 Jahre wurde gerade mit Kohle Strom für Stadt und Kreis erzeugt, in den kommenden Jahren wird sich das ändern. Bereits heute stammen 55 Prozent des erzeugten Stroms der EVO aus erneuerbaren Energien.

Auf welche Variante die EVO zukünftig setzen werde, sei noch nicht entschieden, heißt es. Auch daher lohnt der Blick auf die Anfänge der Elektrifizierung.